Das letzte Spiel als 1. FFC Frankfurt

Gut gespielt - sich aber nicht belohnt: Der 1. FFC Frankfurt verliert sein letztes Heimspiel 0:2

Zum allerletzten Mal unter seinem Namen spielte der 1. FFC Frankfurt – und das dominant, die Spielerinnen waren sich dieser historischen Bedeutung zum Saison-Abschluss der Saison 2019/20 in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga zu Hause gegen den SC Freiburg bewusst. Ab Juli geht es für den FFC bekanntermaßen unter das Dach von Eintracht Frankfurt. Ein Sieg aber sollte es nicht sein: Trotz klarer Spielvorteile und vielen Torchancen endete diese historische Partie aus FFC-Sicht mit einer 0:2 (0:1)-Niederlage. Am vorletzten Spieltag in der Vorwoche war der 1. FFC Frankfurt bei der TSG 1899 Hoffenheim zu Gast gewesen und verlor im Dietmar-Hopp-Stadion 0:4 (0:2), zuvor 1:2 bei der SGS Essen. Drei Niederlagen zum Abschluss, bei der die letzte keineswegs verdient war, wie auch Gäste-Trainer Daniel Kraus zugab.

Die Verabschiedung der Spielerinnen, die sich zur kommenden Saison neuen Herausforderungen stellen – Alexandra Emmerling, Margarita Gidion (SV Werder Bremen), Selina Ostermeier (SGS Essen) und Yvonne Weilharter – erfolgte nicht wie gewohnt vor Anpfiff, sondern im kleinen internen Rahmen, was aufgrund der Hygiene-Bedingungen nicht anders möglich war. Gegen die Freiburgerinnen in die Innenverteidigung zurück aufs Feld kehrte die in der Vorwoche angeschlagene Laura Störzel, auf der Tribüne des Stadions in Frankfurt-Rödelheim saß geballte Prominenz. Zu den Ehrengästen innerhalb der FFC-Delegation gehörten von Seiten des zukünftigen Vereins Eintracht Frankfurt Vorstandsmitglied Axel Hellmann sowie Präsident Peter Fischer, die ehemaligen FFC-Spielerinnen Kerstin Garefrekes, Kim Kulig, Nia Künzer, und Marleen Wissink sowie Mitbegründerin und langjährige Trainerin Monika Staab, der komplette FFC-Vorstand,  der Ehrenvorsitzende des Aufsichtsrats der Commerzbank, Klaus-Peter Müller, VGF-Geschäftsführer Thomas Wissgott und Stadtrat Markus Frank.

Auf dem Feld dominierten die Gastgeberinnen von Anpfiff an: Die erste Chance hatte Laura Freigang, die im Anschluss an einem Eckball die Kugel über das Tor ballerte (5.). Auf der anderen Seite verhinderte die vielbeinige FFC-Defensive einige Abschlüsse – nur SC-Nationalstürmerin Hasret Kayikcis Ball ging knapp neben den Pfosten (25.). Ihren Freistoß konnte von FFC-Keeperin Bre Heaberlin zwar abwehren, jedoch anscheinend erst hinter der Linie: Auf jeden Fall eine knappe Entscheidung zugunsten der SC-Führung (29.). Der Rückstand spiegelte zu diesem Zeitpunkt keineswegs den Verlauf wider. Mehr Balleroberungen, mehr Offensivaktionen auf FFC-Seite, aber eben auch nur wenige klare Torchancen. Viele Annäherungsversuche endeten in zu schlecht platzierten Kopfbällen in Anschluss nach Standardsituationen oder zu ungenauen Zuspielen im letzten Drittel. Die Gastgeberinnen waren aber klar gewillt, mit einem eigenen Sieg sich die Chance auf Rang vier zu bewahren, für den die SGS Essen und Turbine Potsdam ihre Begegnungen parallel nicht gewinnen durften.

Gleich nach Wiederanpfiff gab es die größte Chance auf den Ausgleich, aber Géraldine Reuteler verpasste eine Hereingabe knapp (46.). Barbara Dunst legte nach, doch Merle Frohms im Kasten der Freiburgerinnen klärte zur Ecke (49.), Sophia Kleinherne verzog (50.). Die Frankfurterinnen belagerten den Gegner nun, drängten diesen immer tiefer zurück, sodass es teilweise fast einem Handballspiel glich, doch der Ausgleich blieb vorerst aus. Kapitänin Tanja Pawollek probierte es aus der Distanz (60.), die frisch eingewechselte Shekiera Martinez entschloss sich kurz darauf, noch einmal querzulegen, anstatt selbst abzuschließen und die Schweizerin Reuteler wurde von Frohms aufgehalten (63.). Keine Frage: Der FFC wollte seine Historie definitiv nicht mit einer Niederlage beenden und tat alles, um die Partie zu seinen Gunsten zu drehen. Mutiger, frischer und technisch stärker präsentierten sich die Hessinnen. Die Begegnung spielte sich fast ausschließlich um den SC-Strafraum ab, selten gelang es dem Gast, sich zu befreien. Martinez scheiterte erneut an SC-Torfrau Frohms (74.), Torjägerin Freigang verpasste per Kopf nur äußerst knapp das Tor und hob die Kugel nicht hoch genug (76. und 84.) und auch die eingewechselte Theresa Panfil verfehlte das Ziel nur knapp (77.). Längst wäre eine FFC-Führung hochverdient. Doch mit einem Konter besiegelte Sandra Starke den vollkommen überraschenden und nicht dem Spielverlauf entsprechenden Freiburger 2:0-Sieg (87.). Positiv: Madeleine Steck und Chiara Hahn feierten für den FFC noch ihre Debüt in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. So ging die ruhmreiche FFC-Geschichte mit einer Niederlage zu Ende, was definitiv nicht an der klasse Leistung der Spielerinnen auf dem Rasen lag. Die letzte Saison unter FFC-Flagge beendete der deutsche Rekordmeister mit seinen 20 Titeln in 22 Jahren als Tabellensechster, bevor es in der kommenden Saison mit dem Adler auf der Brust als Eintracht Frankfurt weitergeht.

FFC-Cheftrainer Niko Arnautis: „Eine unglückliche Niederlage, wir waren die deutlich bessere Mannschaft und sind gut in die Partie gekommen, haben sehr druckvoll gespielt. Wir haben uns festgespielt, es war teilweise wie im Handball nach der Pause. Auch wenn es manchmal etwas hektisch wurde, hat man dem Team immer angemerkt, einen positiven Abschluss zu wollen, geraten aber nach dem komischen Freistoß in Rückstand und bekommen zum Schluss das Gegentor zum 0:2; man muss sagen: Wir haben uns heute nicht belohnt. Ich muss aber meiner Mannschaft ein Kompliment machen: Uns war bewusst, bei dieser Historie, was es für ein besonderes Spiel ist. Es waren herausragende Jahre, Pionierjahre im deutschen, aber auch europäischen Fußball.“

1. FFC Frankfurt: Heaberlin – Aschauer, Störzel (89. Steck), Kleinherne, Hechler (89. Hahn) – Pawollek, Mauron (61. Martinez) – Dunst (69. Panfil), Reuteler, Feiersinger – Freigang

SC Freiburg: Frohms – Karl, Hegenauer (83. Vojtekova), Kirchberger, Stegemann – Knaak, Minge, Megroz (73. Wittje), Starke – Hayikci (83. Schiewe), Sanders (59. Müller)

Tore: 0:1 Kayikci (29.), 0:2 Starke (87.)

Schiedsrichterin: Ines Appelmann (Alzey)

Gelbe Karten: – / Hegenauer

(Fotos: Carlotta Erler)

28.06.2020
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