Eine Top-Halbzeit reicht nicht

Pokalstimmung unter Flutlicht hieß es für den 1. FFC Frankfurt III unter der Woche, als das Team von Trainer Mate Pasalic am Mittwochabend am Stadion am Brentanobad den Tabellenführer der Hessenliga im Viertelfinale begrüßte: Kickers Offenbach, den aktuell punktverlust- und gegentorfreien Hessenligisten. Unter den Zuschauern befanden sich einige ehemalige Spielerinnen und viele Familienmitglieder, welche sogar aus Fulda nach Frankfurt gereist waren. Am Ende stand zwar das Aus aus Frankfurter Sicht nach einer 2:4-Niederlage, doch insgesamt konnte der Verbandsligist zufrieden mit seiner Leistung sein.

Denn das Angriffspressing des FFC III wurde von Chantal May und Sara Bouazi an vorderster Front von Beginn an eingeleitet. Die beiden Sechser Katharina Kühn und Sophie Schurk stellten die Passwege des OFC gekonnt zu, sodass der Gast kaum zur Entfaltung kam. Ein Geschenk führte jedoch bereits früh zum 0:1-Rückstand durch Tabea Salzmann (10.). Die Gastgeberinnen rappelten sich allerdings schnell auf und nach einer scharfen Hereingabe von Hannah Marx netzte Katharina Kühn mit einem guten Kopfball zum 1:1 ein (15.). In der Folgezeit sahen die Fans beider Lager ein Match auf Augenhöhe. Der FFC III war dem Führungstreffer näher, doch weder die sehr fleißige Feline Abbo noch die über rechts eng gedeckte Julia Morlok konnten ihre Chancen nutzen. In manchen Situationen zögerten die Frankfurter Angreiferinnen beim Abschluss zu lange, sodass der OFC sich wieder sortieren konnte, bevor es brenzlig werden konnte. In der ersten Halbzeit brannte hinten kaum etwas an, da die Viererkette Hannah Marx – Pia Berthel – Lisa Vetter – Hannah Marquard sehr strukturiert und einsatzfreudig verteidigte.

Nach dem Wiederanpfiff presste der Gast extrem hoch und der FFC III zeigte sich beeindruckt. So fielen durch Melina Raiß zu Beginn der zweiten Hälfte schon die zwei vorentscheidenden Treffer zum 1:3-Rückstand (49. und 53.). Die Enttäuschung war den Spielerinnen ins Gesicht geschrieben, gleichzeitig schafften es der FFC III aber, sich wieder schnell auf die restlichen 40 Minuten verbleibende Spielzeit zu konzentrieren. Offenbach war zwar spielbestimmend, trotzdem kam die dritte Mannschaft des deutschen Rekordmeisters immer wieder mit Kontertaktik nach vorne vor das OFC-Tor. Nach suboptimalem Verteidigen im Zentrum fiel in der 75. Minute der entscheidende Gegentreffer zum 1:4 Rückstand, erneut war Melina Raiß die Torschützin. In der letzten Viertelstunde kam die Heimelf vermehrt zu guten Torchancen. Mit einem wunderschönen Treffer aus 31 Metern sorgte Pia Berthel in der 85. Minute für den 2:4-Endstand, für mehr reichte es nicht mehr. „Das Match war geprägt vom intensiven, kollektiven Pressen und Attackieren meiner Mannschaft. Eine Halbzeit lang hat das Team dies hervorragend umgesetzt. Um den Gegner noch mehr zu beschäftigen, müsste das offensive Freilaufen ohne Ball konstant stattfinden. Alles in allem ein intensiver Pokalabend mit vielen loyalen Fans!“, sagte Trainer Mate Pasalic.

(Foto: Annelie Hauptvogel)